Ozeane bedecken fast drei Viertel der Erdoberfläche, doch wir wissen mehr über den Mars als über die Tiefsee. Ein Team der Universität Hangzhou in China hat einen Roboter entwickelt, der das ändern soll. Er tauchte bereits bis auf den Grund des Marianengrabens hinab.
Die Struktur des Roboters sei von einem Scheibenbauch inspiriert, schreiben die Forscher um Tiefeng Li in der Fachzeitschrift Nature. Ein Vertreter dieser Fischart, der erst vor wenigen Jahren entdeckte Pseudoliparis swirei, lebt in der Tiefsee. Sein Körperbau war das Vorbild für die Anordnung der Komponenten, die vor immensem Druck geschützt werden müssen.
Der Rumpf des 22 cm langen Roboters besteht aus Silikon. Angetrieben wird der Softbot von künstlichen Muskeln. Diese kontrahieren und entspannen sich durch elektrischen Strom und bewegen so zwei große Flossen mit einer Spannweite von 28 cm. Die Bewegung ist der eines Rochens nachempfunden. So schwebt der Roboter mit einer Geschwindigkeit von 5 cm pro Sekunde (0,18 km/h) durchs Wasser.
Antrieb, Akku und Elektronik sind im Körper des Roboters untergebracht. Vor allem die Steuerelektronik muss vor dem Druck geschützt werden. Deshalb wurden die Komponenten nicht wie üblich auf einem Board untergebracht, sondern über den ganzen Körper verteilt und mit flexiblen Drähten verbunden. Für Komponenten, die nicht getrennt voneinander untergebracht werden können, konstruierten die Forscher größere Boards, damit die Komponenten mehr Abstand haben. So konnten sie den Effekt des Drucks auf die Boards verringern.